Foto: Hans von Manteuffel
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8. Baía e Porto
de Santo Antônio
Diese Bucht bezeichnete Americo Vespuci 1504 als genialen Ankerplatz und deklarierte sie
zum Hafen, was sie auch heute noch ist. Hier starten und landen die Versorgungsschiffe, Ausflugs- und Fischerboote
und Besucher der Insel, die sich nicht für den Luftweg entschieden haben. Die großen Kreuzfahrtschiffe müssen
allerdings ca. 500m vor dem Strand ankern, eine gesunkene griechische Fregatte, die Eleani Sthatathos blockiert
für sie die Hafeneinfahrt. Der Name der Bucht stammt von der ersten Festung der Insel dem Forte de Sto. Antônio.
Der Strand ist das beliebteste Sonntagsausflugsziel der Insulaner. Sehr gut zum Schnorcheln geeignet, kann es hier auch
vorkommen, wenn man ca. 150m bis zur Boje schwimmt, welche die gesunkene Fregatte markiert, dass man auf Delphine stößt.
Hier hatte auch ich meinen ersten persönlichen Delphinkontakt, der mich für eine halbe Stunde in eine andere Dimension
befördert hat – Vorsicht, kann süchtig machen.
9. Praia da Biboca
Er liegt unterhalb der Festung Remédios. Zum Baden eher ungeeignet, da er schwer zugänglich
ist und sehr steinig. Im Volksmund wird er auch Schiffsfriedhof genannt, da die Boote, die sich im Hafen losreisen in der Regel
hier stranden.
Foto: Archiv der Inselverwaltung
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10. Praia do Cachorro
Der Strand des Hundes (Cachorro). Er liegt unterhalb der Festung Remédios auf
der rechten Seite und der Bar do Cachorro, der Inseldisko links. Seinen Namen hat er auf Grund des riesigen Felsens
links, in dem man unschwer einen schlafenden Hund erkennen kann. Sonntags wird er gerne von den Einheimischen besucht,
da er von der Vila dos Remédios am schnellsten erreichbar ist. Für das leibliche Wohl sorgen zwei Baracas (Strandbars
im Plastikstuhlstil). Ein weiterer Anziehungspunkt hier ist ein natürlicher
Schwimmingpool das
"Buraco do Galego" im Felsen, der den Strand auf der rechten Seite begrenzt.
11. Praia do Meio
Strand der Mitte. Ein lang gezogener Strand zwischen Cachorro und Conceição mit weichem Sand, der nur einen Nachteil hat –
kein Schatten. An seiner linken Seite wird er durch eine Landzunge begrenzt, auf der die Bar do Meio auf einen Drink einlädt. Die Landzunge
ist bei Ebbe mit der Insel da Conceição (der Felsen der wie ein schlafender Hund aussieht) verbunden. Am Eingang steht als
Wächter der "Pião". Diesen Felsen habe ich für mich persönlich in "Buddha" umgetauft – nach der Inspiration
meines buddhistischen Freundes Mikel, der mich besuchte. Mit ein wenig Phantasie kann man einen Buddhakopf erkennen. Der Hals ist durch die
Brandung so dünn, dass man meinen muss, der Kopf fällt jeden Augenblick um. Tut er nicht, dank Werner, der ihn stützt und als Beweiß,
dass Noronha frei jeglicher
seismischer Erregungen ist. Mutige, die bei Ebbe die Besteigung des Cachorros wagen, werden dort mit einem herrlichen Pool im Felsen belohnt.
12. Praia da Conceiçã
Am Fuß des Morro do Pico – unserem Wahrzeichen, der wie ein drohender Finger, andere sagen wie ein Phallus, 323m aus der
Landschaft ragt. Dieser Strand ist aus mehreren Gründen sehr beliebt. Zum einen die Aussicht auf den Pico, den Cachorro
und dem Buddha, andererseits wegen der guten Zugänglichkeit. Man erreicht ihn zu Fuß von der Vila dos Remédios
in 15 Minuten. Weiterhin bietet er für Surfer eine geeignete Spielwiese und nicht zuletzt durch die Bar Duda Rei. Hier
spielt die beste Musik der Insel. Duda hat vor Jahren das Abwasser der Badewanne am Strand, die zum Duschen dient, genützt
um Palmen zu pflanzen, die mittlerweile eine stattliche Höhe haben und genügend Schatten spenden. Hier lässt sich’s
aushalten! Man kann bei einer Caipi relaxen, Beachvolleyball oder Frescoball spielen, ab und zu ein Bad nehmen, den Surfern
zusehen oder selbst surfen, oder einen Spaziergang am weitgezogenen Strand Richtung Boldró machen und die Statue der
Nª Sª da Conceição besuchen. Wenn nicht gerade Flut ist gelangt man über die Felsen weiter zum
Praia do Boldró. Der Fußmarsch dauert eine gute halbe Stunde. Schließen Sie sich Einheimischen an um nicht verloren
zu gehen, aber keine Angst, der Weg ist auch für Ungeübte zu bewältigen – mein Sohn machte ihn mit vier Jahren mindestens
zweimal die Woche mit mir. Auf der rechten Seite des Strandes kann man sich bei Marcus billiger als in der Bar Duda Rei mit
Bier oder Erfrischungsgetränken versorgen. Hier kann man auch Liegestühle und Sonnenschirme mieten und den Einheimischen
beim Sardinenfischen zusehen. Oft werden die Sardinen gleich geputzt und gegrillt. Grosse Wahrscheinlichkeit mich hier zum Sonnenuntergang
zu treffen!
13. Praia do Boldró
Zu Zeiten des kalten Kriegs wurde der Boldró von den US-Amerikanern als Cruise Misseles Überwachungsstation genützt. Abgesehen von
seiner schlechten Zugänglichkeit über die Felsen vom Conceição oder über eine steile schlecht ausgebaute Straße bietet der
Boldró alles was man braucht. Vor allem Surfer zieht es an diesen Strand. Der linke Teil des Strandes ist besiedelt. Mein Freund Gerson
hat hier in seinem Anwesen drei Fremdenzimmer eingebaut - eine Unterkunft mit Robinson Crusoe Effekt.
Ein genialer Platz zu Wohnen, ein Steinwurf vom Meer. Man kann hier den
Sardinenfischern bei der Arbeit zusehen, die auch gerne bereit sind einige Sardinen abzugeben, damit Sie die Fregattvögel füttern können,
die aus der Hand fressen. Der Sonnenuntergang am Boldró ist ein Muß. Nirgends in Brasilien ist er so schön wie hier.
Foto: Hans von Manteuffel
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14. Praia do Americano
Klein und einsam! Das richtige für Liebespaare. Seinen Namen hat er von den US-Amerikanern, deren Cruise Misseles
Überwachungsstation während des kalten Kriegs auch hier eine Basis hatte. Er war bis 1989 Militärgebiet und für die
Insulaner unzugänglich.
Foto: Hans von Manteuffel
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15. Praia do Bode
Ein antiker Fußweg aus Steinen führt zu diesem ruhigen Strand mit Pools in den Felsen. Ein großer Felsen, der Bode
(Hammel) dient als Aussichtspunkt und verleiht den Strand seinen Namen.
16. Praia da Quixabinha
Ein kleiner Strand zwischen Bode und Casimba do Patre gelegen. Bei Ebbe ruhiges und bei Flut aufgewühltes Meer, lädt er zum Baden ein.
Seinen Namen hat er übrigens von einer Heilpflanze, der Quixaba oder Quixabera, die von den Einheimischen als Mittel gegen Rückenschmerzen
verwendet wird. Mich hat sie nach dreijähriger schwerer Arthritis unendlich viel Chemie, Cortison und Arztbesuchen innerhalb von 5 Tagen
bis heute (6 Jahre später) von diesem Leiden befreit.
Foto: Hans von Manteuffel
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17. Praia da Cacimba
do Padre
Einer der weitesten Strände der Insel. Links von ihm im Meer befindet sich ein weiteres Wahrzeichen Noronhas, die
Dois Irmãos (zwei Brüder). Diese beiden fast identischen Felserhebungen sind der Sage nach die Brüste einer
unzüchtigen Frau, die versteinert im Meer liegt. Der ursprüngliche Name des Strandes war Praia da Quixaba bis 1888
vom Gefängnisdirektor hier eine Trinkwasserquelle entdeckt wurde (Cacimba=Wasserloch). Oberhalb des Strandes befindet
sich die Vila da Quixaba mit einer Kapelle. Hier war Ende des 19. Jahrhunderts ein Trakt des Gefängnisses. Auch für das
leibliche Wohl ist am Strand gesorgt. Am Eingang rechts befinden sich zwei Barracas wo man gut gegrillten Fisch isst.
Der Strand ist das Surferparadies der Insel. Aufgrund der optimalen Voraussetzungen finden hier im Februar die nationalen
und internationalen Surfmeisterschaften von Hang-Loose® statt, der den sonst ruhigen Strand in ein El Dorado für
einheimische, nationale und internationale Besucher und Teilnehmer und der Presse verwandelt. In der sonstigen Zeit wird
er gerne von den Insulanern, bewaffnet mit Feuerholz, Getränken und Gitarre, zu nächtlichen romantischen Strandfeiern
und auch von heimlichen Liebespaaren genutzt.
18. Baía dos
Porcos - (Platz 2 der schönsten Strände Brasiliens)
Die Schweinebucht Noronhas.
Der Zugang zu ihm ist schwierig. Er kann nur noch über den Cacimba do Patre über einen steinigen, mühsamen Weg über die
Felsen erreicht werden. Der Weg vom Sancho aus ist neuerdings nicht nur mehr verboten, sondern auch verschüttet.
Die Mühe zahlt sich aus. Ein wunderschöner kleiner Strand, mit herrlicher Aussicht auf die
Dois Irmãos, schattig und wie geschaffen zum Schnorcheln. Aufgrund der zahlreichen Felsen im Wasser tummelt sich
hier allerlei Meeresgetier. Eine Beschreibung würde hier zu weit führen und könnte selbst von geübten Poeten die Realität
nicht annähernd wiedergeben. Schnorchelausrüstung ist hier Muss. Sie kann übrigens am Hafen tageweise gemietet werden.
19. Baía do
Sancho - Der schönste Strand Brasiliens und neuerdings auch der Welt
(www.tripadvisor.de).
Er spottet jeder Beschreibung. Fast halbkreisförmig geschützt von 50m
hohen Steilwänden ist der Zugang zu ihm schwierig. Er kann nur zu Wasser oder über eine
Eisentreppe in einer Grotte durch die Klippen erreicht werden. Ein enger und mühseliger Abstieg, nichts für Leute mit
übergewicht und Platzangst. Das teilweise nur 80cm im Durchmesser große Loch im Fels lässt nur Einbahnverkehr zu. Wieder
im Freien folgt eine im Höhenunterschied ca. 60m lange, in den Fels gemeißelte Treppe. Die Mühe belohnt ein einsamer
Strand mit herrlich weichem Sand. 360° Panoramablick vom Feinsten. Hinter einem, zur rechten und zur linken Seite die
steil abfallende Felswand mit zahlreichen Vogelnestern, darüber der blaue Himmel, vorne ein nahezu schneeweißer Sandstrand
mit Steingehalt nahezu Null und dahinter der tiefblaue Ozean. Von den Ausflugsbooten wird die Bucht gerne als Ankerplatz
benutzt, was erlaubt ist, da hier keine Korallen im Ankergrund beschädigt werden können. Es gibt nur Sand und Fische,
die so zutraulich sind, dass sie einen gerne anknabbern! Bei einem Besuch hier sollte man unbedingt etwas Verpflegung
mitnehmen, da einen dieser paradiesische Fleck Erde nicht so schnell loslässt und ein Kiosk in dieser natürlichen
Idylle undenkbar ist. Wer hier Müll hinterlässt, und wenn es nur eine Zigarettenkippe ist, wird öffentlich gesteinigt.
20. Baía dos
Golfinhos
Die größte Attraktion Fernando de Noronhas. Diese Bucht ist die Paarungs- und Ruhestätte der
Spinnerdelphine
(golfinhos rotadores=rotierende Delphine). Diesen Namen hat die Spezies bekommen, da sie sich bei Sprüngen
aus dem Wasser gerne um die eigene Achse drehen. Weltweit ist kein Platz bekannt, an dem mehr Delphine
zusammen "wohnen". Mitarbeiterinnen der Stiftung Projeto GOLFINHO ROTADOR (
www.golfinhorotador.org.br - unbedingt besuchen!
), dessen Hauptsponsor
Petrobras - der brasilianische Erdölkonzern – ist, überwachen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang die Bucht
und notieren genau die Anzahl der ein- und ausschwimmenden Tiere. Wie sie das machen bleibt mir ein Rätsel,
allerdings behauptete eine Mitarbeiterin glaubwürdig die Fehlerqoute liege unter 5%. Auf die Frage, wie viele
Delphine gerade in der Bucht wären: ca. 850 Tiere, auf die Frage wie viel sie maximal gezählt hat – über 1000
Tiere. Gerne sind die freundlichen jungen Damen bereit, Ihnen ein Fernglas zur Verfügung zu stellen.
Der Zugang zur Bucht ist strengstens verboten und durch Bojen und Seile abgegrenzt. Beste Zeit diese
imaginären Wesen von der Aussichtsplattform zu beobachten sind die frühen Morgenstunden, wenn die Delphine vom
Jagen in die Bucht zurückkehren.
21. Ponta da Sapata
Dies ist der äußere Zipfel der Insel, der genau nach Westen Richtung Kontinent zeigt. Auf der Karte sieht er aus
wie ein alter Schuh (sapata=Lederpantoffel). Es ist der Punkt, wo die Bootstouren umkehren Richtung Hafen. Er lässt
sich nur vom Boot aus betrachten – diese Region ist unzugänglich und absolut naturbelassen, die Vegetation ist dieselbe,
wie lang vor der Entdeckung der Insel. Die Felsformation gleicht einer liegenden Mumie. Eine Öffnung im Fels, eine Art
Tunnel verbindet das äußere mit dem inneren Meer. Die Brasilianer erkennen in der Form der Öffnung die Landkarte
Brasiliens, ich sehe einen springenden Delphin. Diese Region ist ein beliebtes Ziel für Taucher.